Man braucht:

Frühling ist auch Bärlauchzeit. Den Geschmack von Bärlauch kann man gut konservieren, indem man Bärlauchbutter herstellt. Diese kann man natürlich frisch geniessen und im Kühlschrank aufbewahren, aber sie hält sich gefroren problemlos ein Jahr. Zum Einfrieren empfehle ich sehr, Eiswürfelbehälter zu benutzen, so kann man bei Bedarf immer nur kleine Portionen auftauen. Köstlich in Hüten von grossen Champignons vom Grill! Hier einige Tipps.

Man braucht:

• Junge Bärlauchblätter. Die kleinen sind zarter, aber sie dürfen auch 10-15 cm lang sein. Wenn ich von einem bekannten Ort ohne Hunde/Füchse pflücke und aufpasse, nur saubere Blätter zu nehmen, ohne Erde am unteren Ende, spare ich mir sogar das Waschen. Es darf richtig viel sein (hab sie noch nie gewogen, aber in den Sammelbeutel geschichtet ca. 1.5 Liter).
• 200g Bio-Butter
• etwas Salz
• 1-2 Eiswürfel-Behälter
• eine Schüssel (nicht zu klein, ca. 3 Liter Inhalt oder so)
• Rüstbrett, Küchenmesser, Gabel, Gummischaber
• ev. Haushaltfolie (Kunststoff)

So mache ich es:

1. Bio-Butter aus dem Kühlschrank nehmen und in ca. 1 cm dicke Scheiben schneiden. Diese in der Schüssel deponieren, am besten entlang den Wänden, dann wird die Butter schneller weich.
2. Wer möchte, kann die Bärlauchblätter waschen, aber dann muss man sie wieder trockenkriegen (Salatschleuder, danach trockentupfen). Bei so vielen Blättern ist mir das jeweils zu mühsam.
3. Bärlauch klein schneiden. Das geht am besten, wenn man eine Handvoll Blätter stapelt, den ganzen Stapel der Länge nach halbiert und dann alles in feine Streifen schneidet.
4. Butter etwas salzen, das Salz mit der Gabel in die Butter drücken und mischen.
5. Eine Handvoll Bärlauch dazugeben und mit der Gabel mischen. Es wird sich zu Beginn eher wie ein Kneten anfühlen. Mit dem Gummischaber kann man die Masse von den Wänden der Schüssel in die Mitte bringen und mit der Gabel weitermischen. Wenn die Masse homogen ist (d.h. wenn man keine Butterklumpen oder trockene Bärlauchnester mehr sieht), kann man die nächste Handvoll Bärlauch hinzufügen. So macht man weiter, bis man keinen Bärlauch mehr hat, oder bis man das Gefühl hat, jetzt sei genug. Ich staune jedesmal, wie viel Bärlauch man in ein so kleines Mödeli Butter mischen kann…
6. Bärlauchbutter in den Eiswürfelbehälter stopfen: Damit man später die gefrorenen Butterwürfel leichter aus dem Behälter lösen kann, leiste ich mir Kunststoff-Haushaltfolie, die ich über den Behälter lege, dann stopfe ich die Butter in die jetzt mit Folie ausgelegten Vertiefungen. Spezialtipp: Reiss die Folie noch nicht von der Rolle, sondern lege sie der Länge nach auf den Eiswürfelbehälter, an der Schmalseite ca. 3 cm überstehend. Beginne auf dieser Seite mit dem Einfüllen und arbeite dich Richtung Rolle vor. So kannst du nämlich so viel Folie von der Rolle holen, wie du brauchst (und du wirst feststellen, dass es erstaunlich viel braucht, damit es in alle Vertiefungen und wieder raus reicht). Am Schluss von der Seite her auch oben verschliessen und rein ins Gefrierfach.
7. Eiswürfelbehälter leeren: Wenn die Stücke gefroren sind, kannst du sie aus dem Eiswürfelbehälter nehmen (noch in der Folie lassen) und in andere Behälter umfüllen. So hast du die Behälter wieder frei.

Wann immer du Bärlauchbutter möchtest, kannst du eines oder mehrere Stücke aus der Büchse holen (Folie durchschneiden) und den Rest gefroren lassen.
Solche Bärlauchbutterwürfel kann man gut zusammen mit Champignons an ein Fest mitnehmen – bis es Zeit zum Grillieren ist, sind sie aufgetaut und die Butter lässt sich in die Pilzhüte streichen (Pilzstiele vorher abbrechen, kann man kleingeschnitten in den Salat mischen). Grillieren, bis die Butter geschmolzen ist und der Pilz weich (nicht zu heiss, dafür länger). E Guete!

Übrigens, mit solchen Champignons vom Grill (auch mit der veganen Variante mit Bärlauch in Öl) erlebe ich immer wieder die Abfolge von diesen drei Fragen:

1. (neugierig, skeptisch) «Was ist das?» – «Champignons mit Bärlauchbutter»
2. (interessiert, immer noch skeptisch) «Darf ich mal probieren?» – «klar…»
3. (begeistert) «Hat’s noch mehr?»

Bärlauchbutter ist auch fein auf Brot, auf Toast (wie Knoblibrot), auf Vollkorncrackers (Blevita, Darwida o.ä.) zum Apéro, oder zum Aromatisieren von Vollkornreis, …